Fachlehrermangel aktiv begegnen — Berufsbildende Schulen stärken
Vom Bauzeichner über den Hotelfachmann bis zur Kauffrau für Büromanagement – junge Menschen werden an berufsbildenden Schulen passgenau auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Zudem erreichen hier viele junge Menschen ihre Schulabschlüsse. Dieses breite Spektrum können berufsbildenden Schulen aber nur aufrechterhalten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Die Landesregierung hat die berufsbildenden Schulen seit Jahrzehnten vernachlässigt. Die Unterrichtsversorgung ist dauerhaft schlecht. Seit 20 Jahren fallen — strukturell bedingt — etwas 7000 Unterrichtsstunden wöchentlich aus. Das sind fünf bis sechs Prozent. Gebetsmühlenartig wird dies mit einem Fachlehrermangel begründet. Dabei hat die Landesregierung in all den Jahren nichts unternommen, um die Lage zu verbessern. Andere Bundesländer sind hier deutlich aktiver und erfolgreicher.
So gibt es in Baden-Württemberg zeitlich befristete Gehaltszulagen. Diese können einen Wechsel für interessierte Bewerber aus der freien Wirtschaft in den Schuldienst attraktiver machen. Gerade die berufsbildenden Schulen sind auf Quereinsteiger an-gewiesen, da einzelne Fächer gar nicht oder nur unzureichend in der Lehramtsausbildung angeboten werden.
Trotzdem gibt es in Rheinland-Pfalz immer weniger solcher Seiten- und Quereinsteiger. Die Landesregierung unternimmt nichts, um diesem Trend entgegenzusteuern.
Im Gegenteil: Die Einstellungsbedingungen an berufsbildenden Schulen haben sich weiter verschlechtert. Teilweise können vielen Abgängern nur Teilzeitstellen angeboten werden.
Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um aktiv Lehrer für Mangelfächer an berufsbildenden Schulen zu gewinnen.
Die CDU-Fraktion fordert deshalb:
• Mit Partnern aus Industrie und Handwerk Stipendien zu vergeben. Das könnte das Studium für das Lehramt an berufsbildenden Schulen attraktiver machen.
• Bei der Eingruppierung in die Erfahrungsstufen nach TV‑L auch Erwerbs-tätigkeiten in der freien Wirtschaft anzurechnen.
• Zeitlich befristete Gehaltszulagen für Seiten- und Quereinsteiger zu etablieren.
• Eine Flexibilisierung des Beamtenrechts hinsichtlich der Besoldung zu überprüfen