12. Novem­ber 2018

Gipfeltreffen der Bürgergesellschaften Bad Neuenahr

Oden­kir­chen sucht Gespräch mit den Ver­ei­nen — Tra­di­tio­nen unbe­dingt aufrechterhalten

 

Zu einem kon­struk­ti­ven Tref­fen mit ziel­füh­ren­den Gedan­ken­an­sät­zen lud der CDU-Orts­­vor­­s­te­her­­kan­­di­­dat von Bad Neu­en­ahr, Det­lef Oden­kir­chen, die drei Bür­ger­ge­sell­schaf­ten Beul, Hem­mes­sen und Waden­heim ein. Hier­bei ging es Oden­kir­chen dabei, mit­ein­an­der ins Gespräch zu kom­men und sich ein­mal aus­zu­tau­schen. „Die­ses Tref­fen könn­te ein­mal ein wich­ti­ger und zukunfts­wei­sen­der Ter­min für die Geschichts­bü­cher, zumin­dest für Bad Neu­en­ahr wer­den. Bei unse­rem heu­ti­gen Tref­fen soll­te es kei­ne Denk­ver­bo­te geben“, mit die­sen Wor­ten eröff­ne­te und begrüß­te Oden­kir­chen die Ver­tre­ter der Vor­stän­de der Bür­ger­ge­sell­schaf­ten von Bad Neu­en­ahr. Die Nach­wuchs­pro­ble­ma­tik ist all­seits bekannt, den­noch ist Oden­kir­chen die Allein­stel­lung eines jeden Ver­eins, schon der Tra­di­ti­on wegen, sehr wich­tig. Er weiß aller­dings auch, dass neben der per­so­nel­len Pro­ble­ma­tik des Nach­wuch­ses auch ande­re Fak­to­ren, wie bei­spiels­wei­se erschwer­te Auf­la­gen der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung, DSGV, allei­ne auch bei den jewei­li­gen Inter­net­sei­ten oder auch das neue Steu­er­recht, bei­spiels­wei­se das The­ma „Gesamt­schuld­ne­ri­sche Haft­bar­keit“ im Ver­eins­we­sen den Ver­ei­nen das Leben zusätz­lich schwer macht. „Das sind aber Din­ge, die wir nicht umschif­fen kön­nen, da der Gesetz­ge­ber den Ver­ei­nen die­se Auf­la­ge macht“, weiß Gre­gor Gif­fels zu berich­ten. Immer weni­ger Men­schen sind bereit sich per­sön­lich in das Ver­eins­we­sen ein­zu­brin­gen und zu enga­gie­ren. „Ich suche das Gespräch zunächst mal mit den Vor­sit­zen­den der Bür­ger­ge­sell­schaf­ten, um ein­mal zu erfah­ren, wo der Schuh drückt und wo wir sei­tens der Poli­tik mög­li­cher­wei­se Hil­fe­stel­lung anbie­ten kön­nen. Unse­re Tra­di­ti­ons­ver­ei­ne mit ihren vie­len Mit­glie­dern sind eine star­ke Säu­le und bil­den den Quer­schnitt unse­rer Gesell­schaft. Sie reprä­sen­tie­ren die brei­te Bür­ger­schaft in unse­rer Mit­te der Stadt, sie sind es, die eine Stadt cha­rak­ter­lich prä­gen und aus­ma­chen“, so Oden­kir­chen respekt­voll. Mit dem gemein­sa­men Mai­baum­stel­len hat man bereits gezeigt, dass die Bür­ger­ge­sell­schaf­ten in der Lage sind zu koope­rie­ren. Und: Auch die anfal­len­den Kos­ten wer­den mit der Mai­baum­ge­sell­schaft ent­spre­chend antei­lig gedrit­telt. Die Vor­sit­zen­den Frank Jeub (Beul), Wil­fried Som­mer (Waden­heim) und Vor­stands­mit­glied Ste­fan Diet­rich (Hem­mes­sen) freu­ten sich über den Vor­stoß von Det­lef Oden­kir­chen. “Es ist Klug das jetzt zu tun, denn die Zeit für ein mög­li­ches Umden­ken ist heu­te bereits da“, so Som­mer, der für die Vor­sit­zen­den der Ver­ei­ne sprach. Heu­te geht es aller­dings dar­um ein­mal zu erfah­ren, wie geht es den Ver­ei­nen, wo ste­hen sie der­zeit und wo geht die Rei­se hin? Sind die Ver­ei­ne in der Zukunft noch in der Lage zu bestehen? Der natür­li­che Ver­lust an Mit­glie­dern ist eines der größ­ten Pro­ble­me. Um den Nach­wuchs in den Ver­ei­nen zu rekru­tie­ren, bedingt es eine ande­re moder­ne Anspra­che. Die heu­ti­ge und bestehen­de Mit­glie­der­struk­tur ist nicht mit derer zu ver­glei­chen, die die nächs­te Gene­ra­ti­on anstrebt. Die jun­ge nach­wach­sen­de Gene­ra­ti­on bin­det sich mit­un­ter nicht mehr so an die Ver­ei­ne. Hier ist ein Umden­ken der Ver­eins­po­li­tik oder auch Stra­te­gie gebo­ten, damit auch die jun­ge, nach­wach­sen­de Gene­ra­ti­on sich in den Ver­ei­nen wie­der­fin­det. „Nur wenn wir uns das Bewusst­sein der Tra­di­tio­nen und das Brauch­tum her­vor­ru­fen und die­se mit moder­nen anspre­chen­den Inhal­ten ver­se­hen, kön­nen wir auch weit­rei­chen­de und sinn­vol­le Ent­schei­dun­gen tref­fen, die den Ver­ei­nen als sol­ches auch län­ger­fris­tig am Leben hal­ten“, ist sich Oden­kir­chen sicher. Die Ver­ei­ne müs­sen ihre eige­nen Tra­di­tio­nen, indi­vi­du­ell jeder für sich iden­ti­fi­zie­ren, jedoch gilt es Gemein­sam­kei­ten in der Ver­eins­ge­stal­tung wie Kos­ten und Auf­wand her­aus zu arbei­ten und mit­ein­an­der zu ver­zah­nen, um genau die­se, also Kos­ten und Auf­wand zu mini­mie­ren. Eine von mög­li­chen Ideen ist es, einen Dach­ver­band zu grün­den. Ein mög­li­cher Name könn­te „Bür­­ger- oder Ver­eins­ge­mein­schaft Bad Neu­en­ahr e.V.“ lau­ten. Die­ser wür­de die Admi­nis­tra­ti­ven und for­mal­ju­ris­ti­sche Ange­le­gen­hei­ten für alle drei Gesell­schaf­ten regeln kön­nen. Zum Bei­spiel ein Steu­er­be­ra­ter für drei Bür­ger­ver­ei­ne. Hier kön­nen die anfal­len­den Kos­ten nach Pro­porz auf­ge­teilt wer­den. So gibt es eini­ge poten­zi­el­le Ideen, die man bei einem zwei­ten Tref­fen sam­meln und aus­wer­ten will. Das ers­te Tref­fen war für alle Betei­lig­ten sehr wich­tig und hat noch mal zum Nach­den­ken und Neu­den­ken ani­miert. „Der Anfang sei nun gemacht“, so Diet­rich. „Las­sen wir nun den zwei­ten Schritt wagen, um gemein­sam einen Weg zu fin­den, dass die Bür­ger­ge­sell­schaf­ten, und zwar jede für sich, selbst­stän­dig exis­tie­ren kann und noch lan­ge unse­re Tra­di­ti­on in der Stadt fort­be­stand hat. Das Lösungs­wort könn­te Zukunfts­werk­statt oder Ideen­bör­se Bür­ger­ge­mein­schaft Bad Neu­en­ahr hei­ßen“, schließt Oden­kir­chen das Tref­fen zuver­sicht­lich. Auch die Teil­neh­mer zeig­ten sich ein­hel­lig zufrie­den mit dem ers­ten Gespräch. „Wir freu­en uns das wir wahr­ge­nom­men wer­den und dass man uns nicht allei­ne mit den drän­gen­den Pro­ble­men lässt“, äußert sich Frank Jeub zufriedenstellend.