17. April 2023

Kümmern — Gestalten — Begründen

Sehr geehr­te Damen und Herren,

die­se drei Wor­te geben das poli­ti­sche Pro­gramm mei­ner Frak­ti­on für die kom­men­den Jah­re wieder.

Nach unse­rer Über­zeu­gung gilt es nun mehr als vor der Flut den Men­schen in unse­rer Stadt das ech­te Gefühl zu ver­mit­teln, dass wir Ihre Her­aus­for­de­run­gen sehen und uns um die­se Kümmern.

Dass Poli­tik den Wil­len zur Gestal­tung hat, zeigt der vor­ge­leg­te Haus­halts­ent­wurf deut­lich. Mit die­sem Haus­halt der ein Rekord­vo­lu­men, eine Rekord­in­ves­ti­ti­ons­sum­me und eine Rekord­ver­schul­dung auf­weist, bele­gen wir, dass wir unse­re Stadt zukunfts­ge­recht auf­bau­en werden.

Mit die­sem Haus­halt kön­nen wir den Men­schen ein Signal für den Auf­bau geben. Wir als CDU sind bereit, die­ses Signal zusen­den. Die Men­schen unse­rer Stadt mit einem Blick auf alle Gene­ra­tio­nen ste­hen im Fokus unse­res Han­delns. So wer­den wir zur Jah­res­mit­te ca. 100 Plät­ze mehr in den Kitas anbie­ten als vor der Flut.

Im Bereich der Schu­len ste­hen eben­falls gro­ße Inves­ti­tio­nen an. Die Grund­schu­le Ahr­wei­ler und die Erich-Käs­t­­ner-Schu­­le wer­den gera­de saniert. Bei der Grund­schu­le Neu­en­ahr haben wir uns gemein­sam mit der Schul­ge­mein­schaft auf dem Weg hin­zu einem Neu­bau bege­ben. Auch die Grund­schu­le Hei­mers­heim ver­lie­ren wir nicht aus den Augen. Wenn die­se 2026 zur Ganz­tags­schu­le wer­den soll­te, wer­den Inves­ti­tio­nen not­wen­dig sein.

Unse­re Sport­stät­ten gilt es mög­lichst schnell wie­der an den Start zu brin­gen. Den Sport­ver­ei­nen sei an die­ser Stel­le für ihren Ein­satz gedankt. Sie bewe­gen Men­schen unter nicht ganz ein­fa­chen Umstän­den. Uns ist bewusst, dass aus Sicht der Sport­ler man­ches zu lan­ge dau­ert, auch wir als CDU wün­schen, dass vie­les schnel­ler geht.

Jedoch sind wir als Stadt an die Vor­ga­ben ande­rer Behör­den und Insti­tu­tio­nen gebun­den. Lei­der füh­ren die­se Vor­ga­ben in vie­len Maß­nah­men zu Verzögerungen.

Ins­ge­samt wün­schen wir uns von den über­ge­ord­ne­ten Stel­len mehr Mut zur Ent­schei­dung. Eines ist klar, wir wer­den bei der Grö­ße der Auf­ga­be Feh­ler machen. Der größ­te Feh­ler ist es aber nichts zu machen oder zöger­lich vor­an­zu­ge­hen. Wir benö­ti­gen Mut zur Ent­schei­dung und den Wil­len Din­ge anzupacken.

Wir als CDU brin­gen uns hier ger­ne ein. Der Poli­tik in Mainz, dabei mei­ne ich Regie­rung und Oppo­si­ti­on, rufe ich zu, set­zen Sie sich zusam­men und fin­den sie gemein­sam effi­zi­en­te Wege. Den Men­schen ist es egal, wer die Lösun­gen prä­sen­tiert, son­dern das sie prä­sen­tiert und umge­setzt werden. 

Wir sind bereit unse­ren Teil dazu bei­zu­tra­gen, Ver­trau­en zum Woh­le der Men­schen im Ahrtal wie­der aufzubauen.

Wir als CDU ste­hen voll und ganz hin­ter dem Neu­bau des TWIN. Eben­so ste­hen wir hin­ter der Zukunft der Ther­me. Wobei das TWIN für mich obers­te Prio­ri­tät hat. Wir müs­sen die Mög­lich­keit schaf­fen, dass Kin­der und Jugend­li­che in unse­rer Stadt schwim­men ler­nen kön­nen. Hier haben wir eine Ver­ant­wor­tung. Der enge Schul­ter­schluss mit den Schwimm­ver­ei­nen ist wich­tig. Deren Anre­gun­gen bzgl. der Aus­ge­stal­tung soll­ten wir berücksichtigen.

Wenn dies unter finan­zi­el­len Gesichts­punk­ten unter Ein­hal­tung der bis­he­ri­gen Kuba­tur mög­lich ist, soll­ten wir ernst­haft über eine fünf­te Bahn nachdenken.

Der CDU-Frak­­ti­on ist es wich­tig, dass wir die Men­schen in den ein­zel­nen Stadt­tei­len bei unse­ren Ent­schei­dun­gen mit­neh­men. Den Orts­bei­rä­ten dan­ke ich für ihren uner­müd­li­chen Ein­satz in den Orten.

Denn die Men­schen unse­rer Stadt und Ihr Enga­ge­ment ist die größ­te Res­sour­ce, die unse­re Stadt besitzt. Die Mona­te nach der Flut haben deut­lich gemacht, wie groß die Ein­satz­be­reit­schaft der Ahrta­ler für Ihre Hei­mat ist. Die­se Ener­gie müs­sen wir auf­neh­men und gemein­sam mit den Men­schen unse­re Stadt wie­der errichten.

Damit wie­der Auf­bau gelin­gen kann, benö­ti­gen wir auch einen star­ken Wirt­schafts­stand­ort. Des­we­gen ist es rich­tig, dass wir die Gewer­be­steu­er nicht erhö­hen. Lei­der sieht es im Bereich der Grund­steu­er B anders aus. Hier zwingt uns das Land zu Erhö­hung. Erhö­hen wir nicht, gehen uns Zuschüs­se ver­lo­ren. Die Kom­mu­nen der Ahr haben den Innen­mi­nis­ter gebe­ten für unse­re Regi­on eine Aus­nah­me­re­ge­lung zu schaf­fen. Als Ant­wort kam ein kla­res NEIN!: Der Innen­mi­nis­ter (in Mainz) zwingt uns fak­tisch die Grund­steu­er B zu erhö­hen. Er ist für die­se Mehr­be­las­tun­gen aller Eigen­tü­mer und Mie­ter im Ahrtal verantwortlich.

Die ver­schie­dens­ten Wirt­schafts­be­rei­che gilt es zu unter­stüt­zen. Der Tou­ris­mus kehrt lang­sam wie­der an die Ahr zurück. Zukünf­tig soll­ten wir uns neue Ziel­grup­pen erschließen.

Untrenn­bar mit dem Tou­ris­mus ist der Ein­zel­han­del ver­bun­den. Wir begrü­ßen es sehr, dass die Wer­be­ge­mein­schaf­ten fusio­nie­ren. Gemein­sam wird unse­re Stadt wie­der bunt. Wir als Rat soll­ten die­sen Schritt ent­spre­chend unterstützen.

Die Kli­ni­ken keh­ren nach und nach an den Stand­ort zurück. Dies ver­ste­hen wir als star­kes Bekennt­nis zum Standort.

Das Hand­werk ist eine star­ke Säu­le des Auf­baus und der Wirt­schaft. Ohne das Hand­werk wäre an Auf­bau nicht zu den­ken. Des­we­gen ist es wich­tig, dass das Hand­werk Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten in die­ser Stadt erhält.

2021 darf sich nicht wie­der­ho­len. Des­we­gen muss das Tem­po beim Hoch­­­was­­ser- und Kata­stro­phen­schutz erhöht wer­den. Wir als Kom­mu­ne  beken­nen uns klar zur Aus­stat­tung unse­rer Feu­er­weh­ren. Den Mit­glie­dern der Weh­ren sei an die­ser Stel­le für ihren uner­müd­li­chen Ein­satz gedankt.

Reten­ti­ons­raum, klei­ne­re Maß­nah­men im Wege­bau, Was­ser­füh­rung und Was­ser­rück­hal­tung kön­nen wir als Stadt ver­an­las­sen. Hier haben wir uns in bspw. Hei­mers­heim und Bachem bereits auf den Weg gemacht.

Den Bau von Grün­dä­chern soll­ten wir for­cie­ren. Hier­für soll­ten alle Akteu­re an einen Tisch gebracht werden.

Damit sich 2021 nicht wie­der­holt ist regio­na­ler Hoch­was­ser­schutz not­wen­dig. Hier sind Land und Bund gefor­dert. Auch wenn die Kom­mu­nen laut Gesetz für den Hoch­was­ser­schutz an Gewäs­sern 3. Ord­nung ver­ant­wort­lich sind, ver­spre­che ich Ihnen, dass das Gesetz sie nicht vor ihrer mora­li­schen Ver­ant­wor­tung schützt. Die Rea­li­tät hat bewie­sen, dass die­ses Gesetz der Rea­li­tät nicht entspricht.

Schein­bar ist immer noch nicht allen klar, dass Was­ser von oben nach unten fließt.

Wirk­sa­mer Hoch­was­ser­schutz für unse­re Stadt ent­schei­det sich an Mit­­tel- und Oberahr. NRW und RLP soll­ten sich an einen Tisch set­zen. Ein Zweck­ver­band Hoch­was­ser­schutz Ahr könn­te eine Mög­lich­keit der Part­ner­schaft sein. Der Kreis Ahr­wei­ler soll­te sei­ne Anstren­gun­gen auch erhö­hen. Manch­mal erscheint mir der Kreis zu zag­haft in Rich­tung Land und Bund.

Mit Blick auf die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels über­neh­men wir als Stadt bereits Ver­ant­wor­tung. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat die­ser Rat einen gemein­sa­men Beschluss gefasst. Wir wer­den den Kli­ma­wan­del durch unse­ren Bei­trag nicht allei­ne auf­hal­ten kön­nen. Wir kön­nen aber einen Bei­trag leis­ten. Vor allem soll­ten wir die Anpas­sung an die Fol­gen im Auge haben. Dabei gilt es Inno­va­tio­nen zu berück­sich­ti­gen. Des­we­gen müs­sen die Mög­lich­kei­ten die SMART-City Anwen­dun­gen bie­ten deut­lich stär­ker in den Blick neh­men. Wir benö­ti­gen dar­über hin­aus ein neu­es Ver­kehrs­kon­zept für unse­re Stadt. Wir set­zen auf Inno­va­ti­on und Anreize.

Wir benö­ti­gen mehr Anla­gen zur Erzeu­gung von rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie. Unse­re Stadt­wer­ke soll­ten Mög­lich­kei­ten schaf­fen, dass die Men­schen sich auch finan­zi­ell betei­li­gen können.

Die­se Anre­gung kommt von Sei­ten der Bür­ger. Im Rah­men eines unse­rer CDU Bür­ger­vor­trä­ge wur­de die­ser geäu­ßert. Nut­zen wir die Chan­ce und machen die Stadt­wer­ke zu einem Werk der Bür­ger. Stadt­wer­ke als Bürgerwerke.

Denn Betei­li­gung schafft Akzep­tanz und stellt Ver­trau­en her. Die Gewin­ne müs­sen an die­ser Stel­le sozia­li­siert wer­den. Ich erwar­te an die­ser Stel­le von den Ahrtal­wer­ken mehr Kon­zep­te, die eine finan­zi­el­le Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit­denkt. Ansons­ten wer­den die Ahrtal­wer­ke für die Men­schen eher ein abs­trak­tes Gebil­de mit aus­wär­ti­ger Betei­li­gung bleiben.

Für mich ist es ent­schei­dend, dass wir unse­re Stadt so auf­bau­en, dass sie zukunfts­fest ist. Wir müs­sen immer eine lang­fris­ti­ge Betrach­tungs­wei­se ein­neh­men. Maß­nah­men müs­sen vom Ende her gedacht wer­den. Der blo­ße Wie­der­auf­bau so wie ihn die Ver­wal­tungs­vor­schrift Wie­der­auf­bau vor­sieht, ist aus unse­rer Sicht zu kurz gedacht.

Es exis­tiert eine Lücke zwi­schen dem sinn­vol­len und nach­hal­ti­gen Auf­bau und dem was über den Wie­der­auf­bau­fond finan­ziert wird. Die­ses Del­ta ist ver­ant­wort­lich für die Neuverschuldung.

Nicht die schwar­ze Null ist das Ziel, son­dern mit Blick auf die Zukunft müs­sen wir bei einem in die Zukunft gerich­te­ten Wie­der­auf­bau ins Schwar­ze treffen.

Küm­mern

Gestal­ten

Begrün­den

wir gemein­sam!

Schaf­fen wir gemein­sam ein zukunfts­si­che­res Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Vie­len Dank für Ihre Aufmerksamkeit