Stellungnahme zum Haushalt 2025
Die wichtigste Nachricht vorab: Die CDU-Fraktion wird dem vorgelegten Haushaltsentwurf 2025 zustimmen. Da ich im vergangenen Jahr die vereinbarte Redezeit geringfügig überschritten habe, möchte ich mich in diesem Jahr – auch mit Blick auf die umfangreiche Tagesordnung – kurzfassen und so mein Redezeitkonto wieder ausgleichen. Gleichsam raus aus den roten Zahlen.
Damit sind wir auch schon beim Haushalt und der steigenden Verschuldung.
Der Haushalt 2025 ist erneut geprägt von den notwendigen Investitionen im Rahmen des Wiederaufbaus unserer Stadt. Wie schon die Haushaltspläne der vergangenen Jahre, ist auch dieser Haushaltsplan rekordverdächtig. Mit Blick auf die städtischen Finanzen müssen wir, trotz oder gerade wegen des Wiederaufbaus, die Ausgabenseite kritisch prüfen und eine strukturierte Aufgabenkritik vornehmen.
Im kommenden Jahr sollte sich der Rat deshalb intensiv mit der perspektivischen Finanzplanung und einer nachhaltigen Konsolidierung des Haushalts beschäftigen. Nur so stellen wir sicher, dass auch künftige Generationen nicht nur verwalten, sondern aktiv gestalten können. Die langfristige Leistungsfähigkeit unserer Stadt muss gewährleistet bleiben.
Wahrscheinlich werden wir dieses Ziel, trotz voraussichtlich steigender Gewerbesteuereinnahmen in den kommenden Jahren, nicht aus eigener Kraft erreichen. Aber nicht nur wir, sondern auch Verwaltungen auf höheren Ebenen in Rheinland-Pfalz – insbesondere solche mit Sitz in unserer Stadt – müssen eine kritische Aufgabenkontrolle vornehmen. Hierbei sollten Pflichtaufgaben und deren Erfüllung, beispielsweise im Bereich der Baugenehmigungsverfahren, Vorrang haben. Getreu dem Motto: *Erst die Pflicht, dann die Kür.*
Eine immer weiter steigende oder sogar dynamisierte Kreisumlage – wie sie glücklicherweise vom Kreistag nicht beschlossen wurde – entzieht den Kommunen den notwendigen Gestaltungsspielraum. Sie raubt uns buchstäblich die Luft zum Atmen.
Eine weitere Herausforderung für die Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung ist die personelle Ausstattung. Vor dem Hintergrund des Wiederaufbaus haben wir in den vergangenen Jahren die Personalstärke der Stadtverwaltung und der städtischen Gesellschaften erhöht. Dies war angesichts der Aufgabenfülle und des demografischen Wandels sinnvoll. Langfristig müssen wir jedoch die personelle Situation an die hoffentlich bald wieder eintretende Normalität anpassen.
Abschließend möchte ich ein Thema ansprechen, das den Haushalt nur indirekt betrifft, dessen Maßnahmen jedoch finanzielle Auswirkungen haben. Es geht um die Frage der Erinnerungskultur und darum, wer an ihrer Gestaltung beteiligt wird.
Die Diskussionen um die Maria-Hilf-Brücke in Bad Neuenahr-Ahr und den Brückenkopf in Heppingen zeigen deutlich, dass die Frage der Erinnerungskultur und ihrer gewünschten Form gesellschaftlich breiter diskutiert werden muss. Ich möchte hierzu bewusst keinen Antrag stellen, da dieses Thema überparteilich ist. Stattdessen rege ich an, dass die Fraktionsvorsitzenden gemeinsam mit der Verwaltungsspitze im Jahr 2025 besprechen, wie eine gesellschaftliche Diskussion hierzu begleitet werden könnte.
Zum Abschluss danke ich im Namen der CDU-Fraktion allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie der städtischen Gesellschaften für ihr unermüdliches Engagement zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger.
Besonderer Dank gilt unserem Bürgermeister Guido Orthen, dem Ersten Beigeordneten Peter Diewald sowie den ehrenamtlichen Beigeordneten Hans-Jürgen Juchem, Rudi Frick und Wolfgang Horrmann. Meine Herren, durch Ihr außerordentliches Engagement haben Sie unsere Stadt erfolgreich durch schwierige Zeiten geführt und würdig repräsentiert.
Den Kolleginnen und Kollegen des Rates danke ich für die konstruktive Zusammenarbeit über Partei- und Gruppengrenzen hinweg.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2025.