7. April 2025

Förderrichtlinie zur Entsiegelung und naturnahen Begrünung von Flächen und Begrünung von baulichen Anlagen

Mit den bei­den vor­lie­gen­den För­der­richt­li­ni­en setzt die Stadt Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler zwei wich­ti­ge Maß­nah­men des Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zepts in die Tat um und schafft geziel­te Anrei­ze, dem men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del vor Ort zu begegnen.

Bei­de Maß­nah­men ver­bes­sern auf ihre Wei­se das Mikro­kli­ma, schüt­zen vor Stark­re­gen­fol­gen und för­dern die Arten­viel­falt. Zudem set­zen sie auf Ideen und Wün­schen auf, die im Rah­men der Bür­ger­be­tei­li­gung zum Kli­ma­an­pas­sungs­kon­zept zahl­reich aus der Bevöl­ke­rung selbst kamen.

Vie­le Men­schen haben sich in der Ver­gan­gen­heit aus ver­schie­de­nen Grün­den für Schot­ter­gär­ten oder stark ver­sie­gel­te Flä­chen ent­schie­den – bei­spiels­wei­se aus dem ver­ständ­li­chen Wunsch her­aus, den Pfle­ge­auf­wand im Gar­ten zu redu­zie­ren. Was im ers­ten Jahr noch zutrifft, ent­puppt sich auf Dau­er aber oft als trü­ge­risch. Zwi­schen den Stei­nen lagern sich altes Laub und Samen ab, Moo­se, Flech­te und Wild­kräu­ter suchen sich ihren Weg. Die Bekämp­fung im Schot­ter ist dann umso müh­sa­mer. Hin­zu kommt die Hit­ze­ent­wick­lung im Som­mer. Die Flä­che heizt sich mas­siv auf und gibt die Wär­me noch bis tief in die Nacht ab. Mit nega­ti­ven Fol­gen für das eige­ne Wohl­emp­fin­den sowie das umlie­gen­de Stadtklima. 

Des­halb beob­ach­tet man auch einen Gegen­trend: den Wunsch, das eige­ne Grund­stück nach­hal­ti­ger und leben­di­ger zu gestal­ten. Genau die­ses Umden­ken wol­len wir mit der “För­der­richt­li­nie zur Ent­sie­ge­lung und natur­na­hen Begrü­nung von Flä­chen” finan­zi­ell unter­stüt­zen. Wer ver­sie­gel­te Flä­chen zurück­baut und begrünt, stei­gert den Wohn­wert, erfreut sich an bes­se­rer und küh­le­rer Luft, hilft Stark­re­gen­fol­gen vor­zu­beu­gen und schafft Lebensraum.

Die zwei­te För­der­richt­li­nie — zur Begrü­nung von bau­li­chen Anla­gen — zielt auf die Begrü­nung von Dächern und Fas­sa­den. Auch hier geht es um weit mehr als “nur” ein schö­ne­res Stadt­bild: Dach- und Fas­sa­den­be­grü­nun­gen küh­len im Som­mer, däm­men im Win­ter, ver­bes­sern die Luft­qua­li­tät, bie­ten Lebens­raum für Insek­ten und Vögel und hel­fen, Regen­was­ser zurück­zu­hal­ten. Sie wir­ken wie natür­li­che Kli­ma­an­la­gen – und das mit­ten in der Stadt.

Ein Kon­zept zur Kli­ma­an­pas­sung allein ver­än­dert nichts. Es muss sicht­bar und wirk­sam wer­den – auf unse­ren Dächern, in unse­ren Gär­ten, an unse­ren Fas­sa­den und auf unse­ren Stra­ßen. Des­halb begrü­ßen wir aus­drück­lich, dass nun die nächs­ten Schrit­te zur Umset­zung erfol­gen. Sie brin­gen wirk­lich sinn­vol­le und ziel­ge­rich­te­te För­der­an­ge­bo­te, die dazu ein­la­den, sie zu nutzen.